Schätze aus dem Archiv: Filme mit Stockmaterial
Wie sinnvoll sind Stock Footage Videos?
“Man muss das Rad ja nicht neu erfinden.“ Das müde Alibi für den eigenen Müßiggang? Nö, nicht immer. Denn gerade in Sachen Bewegtbild kann es durchaus sinnvoll sein, auf Material aus dem Archiv zuzugreifen. Stock Footage Filme, also Videos, die sich komplett oder zu Teilen aus Stockmaterial zusammensetzen, sind ressourcenschonend, effizient und budgetfreundlich – wenn sie gut gemacht sind. Denn beim Thema Stock Footage Video bewegen wir uns, qualitativ gesehen, auf dünnem Eis. Generisch, oft gesehen, und “zu perfekt” – die Produktion eines Stockfilms ist tückisch und birgt die eine oder andere Stolperstelle. Welche das genau sind, wie du Archivmaterial sinnvoll für deine Videoproduktion einsetzen kannst und wie ein gutes Stock Footage Video aussehen kann, das erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Was ist ein Stock Footage Film? Was macht Filme mit Stockmaterial aus?
Um diese Frage zu beantworten sollten wir erst einmal aufklären, was sich genau hinter dem Begriff “Stock Footage” verbirgt: Stock Footage ist schon gefilmtes/fotografiertes und archiviertes lizensfreies Film- und Bildmaterial, das in Produktionen jeglicher Art Verwendung finden darf, obwohl es nicht speziell für eben jene erstellt wurde. Stockmaterial kann entweder bereits älter sein, wodurch Urheberrechte möglicherweise bereits verjährt sind, oder es wird auf Plattformen wie Unsplash, Adobe Stock oder Shutterstock entweder kostenfrei oder gegen einen (verhältnismäßig erschwinglichen) Preis zur Verfügung gestellt. Es kann sich bei Stock Footage aber auch um Outtakes oder unbenutztes Material aus früheren Produktionen handeln. Ein Film mit Stockmaterial ist dementsprechend eine Videoproduktion, die sich entweder in Gänze oder in Teilen solcher Archivaufnahmen bedient oder diese als visuelles Element integriert.
Das Branding Video des Schweizer Finanzinstituts UBS bedient sich ausschließlich an Stockmaterial und erhält durch die Hochglanz-Aufnahmen einen wertigen, modernen und seriösen Auftritt.
Ob Imagefilm, Erklärvideo, Moodfilm oder Werbevideo: Prinzipiell kann Stock Footage beinahe alle Videoformate unterstützen, bereichern oder deren Produktion vereinfachen. Bei einem Imagefilm zum Beispiel sorgen ein paar Hochglanz-Aufnahmen in Kombination mit einer sonoren Sprecherstimme und einem dynamischen Sounddesign in der Nachbearbeitung für eine schicke und wertige Außendarstellung des eigenen Unternehmens, ein Erklärvideo kann mit der einen oder anderen Archivaufnahme ruckzuck aufgelockert werden.
PRO UND CONTRA: Die Vor- und Nachteile von Videos mit Stockmaterial
Ob ein Bürogebäude oder ein Regenbogen über dem Grand Canyon – bei Stock-Videos ist (fast) alles möglich. Ob gewöhnliche oder ungewöhnliche Szenerie: Es gibt eine ganze Menge Stockfootage auf dem Markt und dieser lässt kaum Wünsche offen. Bezahlbar ist das Ganze sogar auch?! Und das Beste daran? Man muss sich dafür nicht einmal von seinem Schreibtischstuhl wegbewegen. Einfach durch Onlineplattformen wie Shutterstock, iStock oder Getty Images scrollen und das perfekte Video finden.
So hat man die Qual der Wahl zwischen Millionen von Clips, die einem das Leben und die Videoproduktion leichter machen. Also Popcorn-Tüte schnappen, zurücklehnen, der Film schneidet sich ja quasi von selbst? Naja, nicht ganz. Den wie heißt es so schön: Auch die Stock-Footage-Medaille hat eine zweite Seite, die nicht ganz so schön glänzt.
PRO
#1: Budget-friendly
Money, money, money…: Ja, eines der Hauptargumente für Filme mit Stockmaterial ist wahrscheinlich der Kostenpunkt. Die Dreharbeiten reduzieren sich dadurch entweder oder entfallen sogar komplett – und das kann eine große finanzielle Entlastung einer Videoproduktion sein. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Stock-Videos oft sehr allgemein gehalten sind und somit in verschiedenen Produktionen Verwendung werden können, sie können quasi upgecyclet werden.
#2: Timing-friendly
Die Verwendung von Stock-Footage kann nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen – und die ist ja bekanntlich mindestens genauso wertvoll. Denn in den meisten Fällen sind die Videos direkt zum Download verfügbar, was dir das aufwändige Drehen der Szenen vor Ort erspart. Diese gesparte Zeit kannst du dann in die Postproduktion stecken, um das Video zu perfektionieren und es genau auf deine individuellen Anforderungen abzustimmen. Das ist besonders nützlich, wenn dein Zeitplan eng gestrickt ist und du das Projekt schnell fertigstellen musst. Mit Stock-Videos kannst du also nicht nur Zeit, sondern auch Nerven sparen!
#3: Quality-friendly
Filme mit Stockmaterial haben einen weiteren unschlagbaren Vorteil: Die meisten stammen von professionellen Videografen und Kameraleuten, was bedeutet, dass die Qualität fast immer im High-Definition-Bereich liegt. Einige Clips sind sogar in atemberaubenden Auflösungen von 2K und 4K erhältlich. Durch diese hohen Qualitätsstandards können die Videos in nahezu jeder Art von Videoproduktion verwendet werden. Und falls kein HD-Material benötigt wird, können die Clips auch einfach komprimiert und in einer geringeren Auflösung genutzt werden.
Bei Aquila Capital sitzen hochspezialisierte Experten im Bereich nachhaltiger Performance zusammen und arbeiten daran, innovative Ansätze für die Energiewende voranzutreiben und dabei auch noch attraktive Renditen für ihre Investoren zu erzielen. Keine Frage also, dass der Imagefilm der Investmentgesellschaft mit einem gleichermaßen zeitgemäßen und modernen, sowie seriös-hochwertigen überzeugen sollte. Hat geklappt!
#4: Variety-friendly
Ein weiterer Vorteil von Filmen mit Stockmaterial ist der Zugang zu einer breiten Palette von Filmaufnahmen, einschließlich historischem Material, das heute nicht mehr nachgestellt werden kann. Das Angebot an Stock-Videos deckt mittlerweile fast jeden erdenklichen Themenbereich ab, von seltenen Tierarten bis hin zu Luftaufnahmen von Städten oder Clips von abgelegenen Orten. Stockfootage kann einem Video eine professionelle Note verleihen und dessen Wert für die Zuschauer erhöhen.
Ein Beispiel dafür, dass sich auch historisches Material bestens für einen zeitgemäßen Imagefilm eignen kann: Für unseren Kunden SLM standen wir vor der Frage: „Wie überzeugen wir neue Investoren und Kunden von den Produkten der SLM?“ Die Antwort: indem wir neue Wege gehen! Das Ergebnis ist unser Verkaufsfilm „Humanity“. Der Film wirft einen Blick zurück auf die Geschichte der Menschheit und die Werkzeuge, die unsere Gesellschaft geprägt haben, um am Ende das neueste, die Menschheit verändernde Produkt zu präsentieren: den neuen 3D-Laser-Metalldrucker von SLM Solutions.
CONTRA
#1: Diffuser Gesamteindruck
Die Integration von Stock-Videos in Ihren Kurzfilm erfordert viel Geschick und Erfahrung. Selbst erfahrene Produzenten können hier ihre Schwierigkeiten haben, den Stil der Stock-Videos nahtlos in den gewünschten Film einzufügen. Es ist wichtig, dass die Belichtung, Farben, Kontrast, Fokus und Hintergrundrauschen exakt auf das eigene Material abgestimmt sind, um zu vermeiden, dass der Stock-Footage auffällig und störend wirkt und den Gesamteindruck Ihres Videos beeinträchtigt.
#2: Endliche Auswahl
Obwohl es unzählige Vorschläge und Material zu bestimmten Suchbegriffen gibt, können selbst die umfangreichsten Sammlungen an ihre Grenzen stoßen, wenn es um sehr spezifische Anforderungen geht. In solchen Fällen ist es notwendig, selbst Material zu produzieren, was allerdings auch Vorteile haben kann: So kann man beispielsweise eine persönliche Note durch Aufnahmen des eigenen Teams einbringen, anstatt ausschließlich auf Archivmaterial zurückzugreifen. Dadurch kann man die Zuschauer auf einer emotionaleren Ebene ansprechen und entsprechend eine bessere Identifikation erreichen.
#3: Zu perfekt
Der Nachteil des Hochglanz-Zahnpastalächelns: Vielleicht ist es zu perfekt. Was wir damit meinen: Eine Aneinanderreihung perfekter Videoclips von perfekten Menschen an Perfekten Orten mit perfektem Lächeln und perfekter Kleidung wirkt leider schnell doch sehr unauthentisch. Und wenn das Video zu gekünstelt oder gestellt wirkt, geht das Interesse flöten. Und die Botschaft.
FAZIT:
Stockmaterial ist schon eine coole Sache. In den richtigen Händen, mit reichlich Erfahrung und etwas Fingerspitzengefühl können ganze Videoprojekte nur aus Stockmaterial realisiert und sogar richtig gut werden. Hier noch ein Beispiel aus der BLYNK Filmschmiede:
Welche Anbieter für Stockmaterial gibt es?
Pexels, Unsplash und Pixabay: Stockmaterial für lau?
Schickes Bild- und Videomaterial in Hülle und Fülle – und das alles auch noch für umme? Das klingt ja fast zu schön, um wahr zu sein… und irgendwie ist es das auch. Es stimmt zwar, dass man sich bei Pexels, Unsplash und Pixabay kostenfrei Bilder und Videos aus einem beachtlichen Aufnahmen-Pool herunterladen kann, allerdings ist hierbei Vorsicht geboten.
Denn der Upload der Bilder erfolgt anonym – das Urheberrecht für die Bilder ist also nicht nachverfolgbar und somit unsicher. Die Plattformen übernehmen keine Garantie dafür, dass die hochgeladenen Bilder frei von Rechten Dritter sind. Die Verwendung des Materials kann dich also eine Abmahnung in Sachen Urheberrechtsverletzung kosten.
Shutterstock: The sheriff in town
Shutterstock zählt zu Urgesteinen auf dem Stockfoto-Markt und war Vorreiter mit seinem Abonnementmodell. 2003 von Fotograf Jon Oringer in New York gegründet, gehört Shutterstock heute mit mehr als 350 Millionen Bildern, Vektoren, Illustrationen und Videos, zu denen täglich um die 80.000 neue hinzukommen, zu den Marktführern der Branche.
Als eines der am längsten bestehenden Stockfoto-Unternehmen am Markt weiß Shutterstock, worauf es ankommt: Eine intuitiv bedienbare Website mit vielen praktischen Funktionen und Filteroptionen. Im Hinblick auf die Größe der Bilddatenbank gibt es kaum eine Alternative zu Shutterstock.
Insbesondere für Video-Begeisterte bietet Shutterstock eine praktische Alternative zu den klassischen Stock-Medien: Bei Shutterstock Select handelt es sich um eine Kollektion aus Premium-4K-Videos von professionellen Fotografen – aufgenommen mit kinotauglichen Kameras. Die Kosten für das Footage fallen entsprechend etwas höher aus. Shutterstock Element bietet ergänzend dazu auch professionelle Effekte an, wie Blendem, Übergänge und viele andere Tools.
Getty Images: Videos mit Kinofeeling
Getty ist das Medien-Schlaraffenland unter den Stockfootage-Anbietern. Auch wenn der Name es nicht unbedingt vermuten lassen würde, finden sich auf Getty Images derzeit auch mehr als 10 Mio. verschiedene Videos und Filmmaterial. Getty Images spielt in der Luxusklasse, was Auswahl, Filtermöglichkeiten und Qualität der Medien betrifft. Das spiegelt sich allerdings auch im Preis wider.
iStock: Aus der Getty-Familie
iStock wurde im Jahr 2000 ursprünglich als kostenlose Tauschbörse für Bilder konzipiert, verzeichnete aber schnell einen beachtlichen Zustrom an Nutzern. Aus diesem Grund beschloss die Plattform, eine geringe Gebühr für die Bilder zu erheben und machte sich zum Vorreiter im Bereich der Microstock-Agenturen. Im Jahr 2006 wurde iStock von Getty Images übernommen, einer der weltweit größten Bilderagenturen. Seitdem firmiert die Plattform unter dem Namen „iStock by Getty Images“, wird aber als eigenständige Stockfoto-Plattform weitergeführt und bietet weiterhin eine große Auswahl an lizenzfreien Bildern, Illustrationen und Videos für verschiedenste Anwendungen an.
Adobe Stock: Master of Auswahl
Die Adobe Stock Datenbank bietet mehr als 200 Millionen Fotos, Videos, Illustrationen und Vektorgrafiken. Erst unter dem Namen Fotolia bekannt, dann aber vom Software-Giganten Adobe aufgekauft, zählt Adobe Stock heute zu den führenden Bildagenturen weltweit. Die Vorteile von Adobe Stock: eine große Auswahl, die auch Nischenthemen bedient sowie praktische Filtermöglichkeiten. Die Nachteile: höherer Kostenpunkt, lückenhafte Support- und Kontaktmöglichkeiten und Ablauf der Credits nach einem Jahr.
Darauf kommt es bei Filmen mit Stockmaterial an!
TIPP #1: Ein gutes Konzept ist auch beim Stockfilm das A und O. Denn obwohl die einzelnen Filmsequenzen schon abgedreht und somit kein klassisches Drehbuch benötigt wird, müssen die einzelnen Szenen logisch in ein spannendes Storytelling integriert werden. So wird das Konzipieren manchmal sogar zu einer noch größeren Herausforderung, da sich lediglich aus bereits existierendem Material bedient werden kann: Zu spezifische oder zu allgemeine Inhalte können die Handlungslinie beeinträchtigen und das Storytelling zum Scheitern bringen.
TIPP #2: Zeit sparen ist in Ordnung – bei der Recherche aber wohl fehl am Platz. Das gilt für Stock Footage Filme ganz besonders. Schließlich müssen passende Einstellungen und Szenen auszuwählen, die dem Konzept entsprechen… und das kann dauern. Oftmals wird bei der Budgetierung von Filmen mit Archivmaterial der Fehler gemacht, die Arbeit eines qualifizierten Schnittredakteurs nicht angemessen einzukalkulieren.
TIPP #3: Die auditive Klammer, bestehend aus Musik, Sound Design oder Off-Voice, hält das Archivmaterial zusammen. Zusätzlich sind Farbkorrekturen und grafische Elemente notwendig, um Stock Footage aus verschiedenen Quellen anzugleichen und eine geschickte Montage zu erstellen.
Hochwertige Filme mit Stockmaterial von BLYNK
Ob Imagefilm, Brand-Video, Sales-Film oder Werbeclip: Stock-Footage Filme können ressourcenschonend, effizient und budgetfreundlich sein – wenn sie gut gemacht sind. Und dafür sind wir ja da!
Solltest du selbst noch gar nicht genau wissen, wo die Reise hingehen soll, dann beraten unsere Experten dich gerne unverbindlich und kostenlos. Als Video Agentur stehen wir dir dann natürlich auch in allen Bereichen der Konzeption und Produktion zur Verfügung.
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