Von Hollywood ins Marketing: Pushing Boundaries mit Virtual Production

Wo einst Filmcrews um die ganze Welt reisten, um mit aufwendigen Requisiten epische Szenen zu inszenieren, wird heute die Kunst des Filmemachens durch digitale Innovationen neu definiert. Eine von ihnen nennt sich Virtual Production. Hollywood hat ihr schon vor einigen Jahren den Weg geebnet, doch jetzt hält die virtuelle Filmproduktion auch Einzug in die Marketingbranche. 

Die Art und Weise, wie Filme und Fotos produziert werden, wird zunehmend flexibler und digitaler – und dadurch auch nachhaltiger. Das Zauberwort hierbei: Virtual Production. Während Hollywood bereits routiniert damit arbeitet, hält diese Technologie nun auch vermehrt Einzug ins Marketing.

Was ist eine virtuelle Produktion?

Virtual Production, auch virtuelle Produktion oder Virtual Cinematography, ist eine technologische Fusion von Film und Gaming, die digitale Tools und virtuelle Räume nutzt, um Filmproduktionen in Echtzeit zu gestalten. Dabei werden LED-Panels und Greenscreens eingesetzt, um virtuelle Hintergründe und Umgebungen zu erstellen, die mit realen Schauspielern und physischen Sets kombiniert werden. So verschmelzen Realität und digitale Kulisse und in Realtime können alle entscheidenden Elemente des Filmemachens – von der Bildkomposition über Licht, Farben und Perspektiven bis hin zu Dekor, Kamera und sogar Schauspielern – direkt während der Inszenierung quasi grenzenlos kombiniert werden.

Vier Vorteile der virtuellen Filmproduktion

Wo kommt Virtual Production zum Einsatz?

Filme und Serien

Virtuelle Produktion wird zunehmend in der Film- und Serienproduktion eingesetzt, um visuell beeindruckende und komplexe Szenen zu erstellen. Besonders bei Sci-Fi- und Fantasy-Produktionen spielt diese Technologie eine wichtige Rolle.

Werbung

Auch in der Werbeindustrie findet die virtuelle Produktion immer häufiger Anwendung. Unternehmen können ihre Produkte in faszinierenden virtuellen Umgebungen präsentieren, ohne dass teure Sets aufgebaut werden müssen.

Musikvideos

Musikvideos profitieren ebenfalls von der virtuellen Produktion, da Künstler und Bands ihre kreativen Visionen ohne Einschränkungen umsetzen können.

Virtual Production in Hollywood

The Mandalorian

Mit „The Mandalorian“ setzte Disney 2020 neue Maßstäbe, wie virtuelle Produktion in Serien zum Einsatz kommen kann und verwirklicht mit der Stagecraft-Technologie von ILM eine revolutionäre Form der Virtual Production. Diese Technologie nutzt große LED-Bildschirme und eine komplexe Kombination aus Echtzeit-Rendering und digitalen Umgebungen, um eine immersive Welt zu schaffen. Die Schauspieler interagieren dabei direkt mit den virtuellen Umgebungen, was nicht nur die Produktionseffizienz steigert, sondern auch immens auf die Authentizität und Realitätsnähe der Szenen einzahlt.

Avatar 

„Avatar“ hat im Jahr 2009 die Kinowelt auf den Kopf gestellt, Erfolgsrekorde gebrochen und neue Standards gesetzt – auch in technologischer Hinsicht. Mit „Avatar 2“ setzt James Cameron, stolze 11 Jahre später, noch einen drauf.

Die Filme setzen auf eine innovative Kombination aus Motion Capture-Technologie, virtuellen Sets und Echtzeit-Rendering, um die Welt von Pandora und ihre Bewohner zum Leben zu erwecken. Die Virtual Production ermöglicht es Cameron, die visuellen Effekte und die Performances der Schauspieler nahtlos miteinander verschmelzen zu lassen und so eine bis dato einmalige lebendige, immersive Erfahrung zu schaffen. 

Die Technologie hinter der virtuellen Produktion

Realtime Engines

Realtime Engines wie die Unreal Engine sind das Herzstück der virtuellen Produktion. Sie rendern die virtuellen Umgebungen in Echtzeit und ermöglichen eine direkte Interaktion und Anpassung während des Drehs.

Kamera-Tracking

Dank fortschrittlicher Kamera-Tracking-Technologien können die Bewegungen der Kamera genau erfasst und in die virtuelle Umgebung übertragen werden. Dies sorgt für eine realistische Integration der digitalen und physischen Elemente.

LED-Panels und Greenscreens

LED-Panels und Greenscreens ermöglichen die Darstellung von virtuellen Hintergründen, die nahtlos in die realen Szenen integriert werden.

Virtual Production meets Marketing: Airbus Messefilm 

Die Zukunft des Fliegens sichtbar machen – mit Virtual Production. 

In einer Welt, in der Technologie, Designs und Innovation untrennbar miteinander verbunden sind, definiert die Luftfahrtindustrie ständig neue Maßstäbe. Virtual Production spielt dabei eine entscheidende Rolle, um diese Innovation erlebbar und spürbar zu machen – bevor sie überhaupt existiert. 

Ein Beispiel dafür ist ein Messefilm von Airbus, der durch seine Verwendung virtueller Produktionstechnologien das Erleben und Verstehen der neuen Features des A330neo Airspace Cabin ermöglicht hat.

Aber spulen wir ein wenig in zurück: Für die Aircraft Interior Expo (AIX) 2024, der weltweit führenden Fachmesse für Flugzeugkabinen, wünschte sich Airbus eine Videokampagne, die die neuen Kabinenfeatures des A330neo Airspace emotional und eindrucksvoll in Szene setzt. Die besondere Herausfordern: Das Flugzeug gibt es gar nicht – jedenfalls noch nicht.

Und hier kam die Virtual Production ins Spiel. Denn dank der innovativen virtuellen Produktionstechnologie konnten reale Schauspieler am Set mit der in Echtzeit in der Unreal Engine gerenderten Kabine inszeniert werden. Im Nachhinein konnten dann in der Postproduktion die reale und die virtuelle Welt ideal miteinander verschmelzen. Weitere Vorteile bei dieser Art der Filmproduktion: flexible Anpassung an die Anforderungen des Kunden und eine rasche Umsetzung von drei verschiedenen Clips für unterschiedliche Zielgruppen innerhalb von nur sechs Wochen – rechtzeitig zur Messe.

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