Schärfer als die Realität: Wie entsteht eine 3D Animation?
Die Magie der dritten Dimension
Man nehme eine gute Portion technisches Know-How, mindestens genau so viel Kreativität, ein wenig Fingerspitzengefühl, ausreichend Geduld – und ein Fünkchen Magie. Und was ergibt das? Eine augentäuschend echte 3D Animation, die die Grenzen der Realität sprengt. Wie genau eine 3D Animation entsteht, welche Tools du dafür brauchst und vieles mehr verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.
Was bedeutet 3D Animation überhaupt?
Ob mikroskopisch kleine Prozesse, futuristische 3D-Prototypen, bis ins letzte Detail haargenau modelliert oder sprechende Clownfische – all das ist möglich mit 3D Animationen.
Eine 3D Animation ist eine computertechnische Generierung dreidimensionaler bewegter Bilder in digitaler Umgebung. Jede noch so feine Raffinesse, jede undenkbare Bewegung und die fantastischsten Geschichten können dank einer 3D Animation zum Leben erweckt werden – zumindest virtuell. Ermöglich wird das durch eine spezielle 3D Software, mit deren Hilfe 3D Modellagen generiert und Bildsequenzen so exportiert werden können, dass ihnen die Illusion einer Animation oder Bewegung verliehen wird. Hierzu aber später noch mehr!
Unterschiede zwischen 2D und 3D Animation
Die Generation Baby-Boomer hat sie miterlebt, die Blütezeit der 2D-Animation: Cartoons wie „Bugs Bunny“ und “ Tom und Jerry “ sind die Zeichentrick-Klassiker schlechthin. Dank Studios wie Pixar, Disney oder DreamWorks haben sich in den vergangenen Jahren 3D animierte Filme wie Toy Story, Cars und Shrek zu Kassenschlagern entwickelt. Animation ist realistischer als je zuvor – und der Wechsel von 2D zu 3D hat eine Menge damit zu tun.
Der offensichtlichste Unterschied zwischen 2D und 3D wird – Überraschung – links im Namen schon verraten. 2D bedeutet zweidimensional, 3D steht für dreidimensional. Man könnte sagen, dass eine 2D-Animation die “traditionelle” Variante der 3D Animation darstellt. Denn 2D Animationen existieren bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt der 2D Animation liegt auf der Erstellung von Charakteren, Storylines und Atmosphäre, sie kann von Hand oder mit dem Computer erstellt werden. In beiden Fällen kann man immer nur einen Blickwinkel zur gleichen Zeit betrachten. Aus diesem Grund werden bei der 2D-Animation nur die Höhe und Breite der Charaktere angezeigt, während man bei der 3D-Animation auch deren Tiefe darstellt.
Aber nicht nur in der Kinofilmindustrie wird zwischen 2D und 3D differenziert. Auch bei der Videoproduktion von Imagefilmen, Werbespots und Produktvideos muss sich im Vorhinein die Frage gestellt werden, welche Geschichte erzählt und welche Aussagen transportiert werden sollen – und welche Animationsform hierfür die geeignetere ist.
Bei Erklärvideos wird beispielsweise gerne auf eine charmante 2D-Variante zurückgegriffen, bei der sympathische Charakter-Animationen die Hauptrolle der Handlung übernehmen, oder ein Produkt oder Unternehmen auf humorvolle Art und Weise im 2D Vector Style vorgestellt wird.
Ein animiertes 3D Produktvideo hingegen ermöglicht eine fotorealistische Darstellung eines Produkts – und auch bei der effektvollen Inszenierung sind keine Grenzen gesetzt. Ein qualitativ hochwertiges 3D Produktvideo sorgt unter anderem dafür, dass ein wertiges, modernes und innovatives Firmenimage unterstützt wird.
Wie entsteht eine 3D Animation?
Das Storyboard
Hier wird Geschichte gezeichnet
3D Animation – das schreit doch förmlich nach unzähligen Pixeln und modernster High-Tech. Für den ersten Schritt in der Erstellung einer 3D Animation braucht es allerdings nicht mehr als Zettel und Stift. Ziemlich old-school. Nach ersten, groben Skizzen wird vom Illustrator*in ein sogenanntes Storyboard erstellt, um der Idee für den Film ein erstes szenisches Gesicht zu geben und die Geschichte auf einen Blick zu visualisieren.
Concept Art & Styleframe
It’s a look
Wenn der Handlungsstrang steht geht es an die sogenannte „Concept Art“ . Diese Zeichnungen legen den Fokus noch einmal verstärkt auf das Aussehen der Charaktere und die Stimmungen der einzelnen Szenen. Der finale Look steht? Jetzt sprechen die Profis auch vom fertigen “Styleframe”.
Modellierung
Carried away by the 3D shadow
Die finalen Styleframes werden nun mit speziellen Programmen in den Computer übertragen – dieser Prozess wird als „Modeling“, oder zu deutsch Modellierung bezeichnet. Die ersten Entwürfe der Figuren und Szenenbilder sind jetzt als Rohfassungen in 3D-Modellen auf dem Computer verfügbar.
Beim „Shading“ wird die 3D Modellierung jetzt (Achtung, offensichtlicher-aber-nicht-verkneifbarer-Sprichwort-Witz incoming) “in den Schatten gestellt”, um sie noch realer wirken zu lassen. Die Motion Designer*innen bearbeiten in diesem Schritt die Materialeigenschaften wie Texturen, Farben oder Muster, um der Szene und den Charakteren noch mehr Komplexität und Tiefe zu verleihen.
Animation & Rendering
We like to move it, move it
Nun hauchen wir den 3D-Modellen Leben ein: Dazu nutzen die Animator*innen spezielle Computerprogramme, mit deren Hilfe sie Ausdruck und Bewegungen in die Figuren bekommen.
Sind alle Bewegungen fertig animiert, kann die 3D Animation mittels Rendering ausgegeben werden. Das Rendering dient dabei einer Art “Zwischenspeicherung”. Vordergrund und Hintergrund werden dabei zum Beispiel separat gerendert, damit beides vollkommen unabhängig voneinander auch im Nachgang wieder bearbeitet und angepasst werden kann.
Erst in der Postproduktion werden alle einzelnen Szenen zur fertigen 3D Animation kombiniert.
Lighting
Das Licht am Ende der 3D Animation
Es werde Licht: Denn nur mit dem richtigen Licht kommt auch die gewünschte Stimmung auf. Im Fachjargon wird dieser Arbeitsschritt auch als „Lighting“ bezeichnet. Dabei fügen die Filmemacher verschiedene Lichtquellen in die Szene ein, um Figuren und deren Umgebung zu beleuchten. Das sorgt für Atmosphäre pur.
Kamera
Der Dirigent der Perspektive
Kamera – das klingt ja fast wie am realen Film-Set! Und so ähnlich kann man sich das Ganze auch in der dritten Dimension vorstellen. Denn auch in eine 3D Animation muss eine virtuelle Kamera in die einzelnen Szenen eingesetzt werden. Sie gibt die Blickrichtungen, Perspektiven und Bewegungen des Betrachters vor.
Texturierung
Ganz schön oberflächlich
Ob samtweich, borstig, aalglatt – Metall, Plüsch, Porzellan – smaragdgrün, knallrot oder azurblau: Texturen können zusammen mit einem sogenannten Shader praktisch jede Eigenschaft einer Oberfläche gezielt verändern, zum Beispiel die Farbe, die Oberflächenbeschaffenheit oder das Material.
In einer 3D Animation werden Texturen als „Überzug“ für dreidimensionale Modelle verwendet, um deren Detailgrad zu erhöhen. Genauer: Eine Textur bezeichnet ein Bild, das auf der Oberfläche eines virtuellen Körpers dargestellt wird. Ein Pixel dieser Textur wird auch als „Texel“ bezeichnet.
Eine einzige Sekunde des fertigen Animationsfilms besteht zum Schluss, wie auch der Realfilm, aus 24 Bildern. Die wiederum bestehen jeweils aus mehr als zwei Millionen Pixeln.
Das macht insgesamt … 24 mal 60… eins im Sinn.. Summa summarum mehr als 2880 Millionen Pixel, die für einen einminütigen Animationsfilm texturiert, animiert, eingefärbt, modelliert und perfektioniert werden müssen.
3D Tool: Mit Blender zur 3D Video Animation
Blenders Mission: Das beste 3D-Werkzeug in die Hände von Künstlern zu legen – für jede Hardware nutzbar, überall auf der Welt, kostenlos und frei zugänglich. Blender ist die derzeit mächtigste Freeware zum Erstellen eigener Video Animationen und 3D-Objekten. Ob einfaches Keyframing oder komplexe Walk-Cycles, mit Blender können Künstler ihre unbewegten Figuren in beeindruckende Animationen verwandeln – so lautet das Versprechen auf der Blender Website.
Die Animationsfunktionen von Blender auf einen Blick:
- Posen-Editor für die Charakteranimation
- Nichtlineare Animation (NLA) für unabhängige Bewegungen
- Vorwärts-/Inverskinematik für schnelle Posen
- Sound-Synchronisation
- Rigging
- Shape Keys (Objekte können für die Animation neu verformt werden)
- Motion Paths (Mit dem Werkzeug „Motion Paths“ kann Bewegung in Form von Punkten als Pfade über eine Reihe von Bildern visualisiert werden. Diese Punkte können zum Beispiel Objektsprünge und Knochenverbindungen sein.)
Neben Blender gibt es natürlich weitere nützliche Tools zur Erstellung von 3D Animationen. Cinema 4D von maxon und Maya von Autodesk gehören hier zu den Big Playern.
Zusätzlich gibt es Programme, die sich auf einen bestimmten Bereich der 3D Animation spezialisieren, wie zum Beispiel Zbrush für Sculpting, Substance Painter für Texturen, Marvelous Designer für Kleidung, Houdini für Partikel und Simulationen.
Wie lange dauert die Produktion eines Animationsfilms?
Wie lange dauert es, ein Haus zu bauen? Es gibt Fragen, die lassen sich pauschal schwierig bis gar nicht beantworten, da sie von sehr vielen Variablen abhängig sind. Und so ist es (leider) auch bei dieser. Länge des Films, Qualität der Animation, Animations-Stil, Größe des Teams, Komplexität des Storyboards und und und…
Um dich aber nicht gänzlich im Regen stehen zu lassen, geben wir dir einen Orientierungswert. Ein Film von Disney oder Pixar nimmt im Schnitt satte vier Jahre in der Animation in Anspruch – die Zeit für die Arbeit an einem Drehbuch und die Synchronarbeiten noch nicht eingerechnet.
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